Verwechslungsprüfung beim Beschicken mit Rohlingen
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Lineartransfersystem - Vakuumtechnologie
Text zitiert aus: "Sortieren wie von Zauberhand - AUMAT Unternehmen vom Kyllmannweg baut vollautomatische Anlagen für die Schlossmontage." Solinger Tageblatt, 4.1.2013, von Thomas Kind
Jedes Schloss einer Schließanlage ist ein High-Tech-Unikat mit über 100 Einzel-Komponenten.
Die manuelle Befüllung der Zylinder ist fehlerträchtig. Ziel ist deshalb ein möglichst hoher Automationsgrad: „Die voll automatisierte Beschickung sorgt für eine höhere Prozesssicherheit“, sagt der Technische Leiter, Dipl.-Ing. Achim Ihlefeld.
Manuelle Eingriffe wurden deshalb auf ein absolutes Minimum reduziert. Die Schließzylinder – mit passenden Schlüsseln in Transportcontainern vorkommissioniert – werden nur noch per Hand in die Werkstückträger eingelegt. Das kann nicht rationell automatisiert werden, da Schließzylinder zu unterschiedlich sind. Allein die möglichen Längen-Kombinationen ergeben über 2500 Varianten.
Nach dem Scannen des dazugehörigen Auftrages weiß die Maschine, was sie zu tun hat. Ein Mini-Paternoster befördert die Werkstücke zur ersten Bearbeitungsstation. Ein präzises, bis auf 1/100 mm genaues Linear-System übernimmt den Transport zu 15 verschiedenen Beschickungsstationen.
Jeder Zylinder wird lasergestützt vermessen. An den Füllstationen saugen servo-gesteuerte „Pick & Place“-Einheiten mit Vakuumschläuchen winzige Gehäusestifte an, um sie dann mit Pressluft passgenau in die richtige Stiftbohrung einzublasen. Kamerasysteme kontrollieren anschließend jeden einzelnen Zylinder, ob er richtig befüllt wurde. Bei einem positiven Ergebnis werden die Bohrungen mit bis zu einer Tonne Presskraft durch winzige Stopfen verschlossen. Am Ende der Bearbeitungskette greift sich ein Roboterarm die Gehäuse und legt sie zum passenden Schlüssel.
Die Schließanlagen-Maschine hat eine Kapazität von 360 Zylindern pro Stunde. Eine Besonderheit sind die von Aumat selbst entwickelten „Schwing-Fördertöpfe“: Sie können einen Berg aus tausenden winziger Gehäusestifte durch eine kontrollierte 50-Hz-Schwingung ordnen und dem Produktionsprozess in der richtigen Lage kontrolliert zuführen.
Die rund zehn Zentimeter großen Töpfchen mit innen liegender Spiralstruktur, in der die Stifte langsam hochwandern, wurden im so genannten „Rapid-Prototyping-Verfahren“ mit einem 3D-Drucker hergestellt